Factoring für das Handwerk mit VOB
Factoring für Handwerker mit Leistungen nach VOB hilft Handwerksbetrieben offene Forderungen in sofortige Liquidität zu überführen. Zusätzlich bietet der Forderungsverkauf Schutz vor Forderungsausfällen, verbessert das Rating und übernimmt im Full Service Verfahren das Debitorenmanagement. Handwerker Factoring kann für B2B und Privatkunden genutzt werden.
Da Ausschreibungen insbesondere von öffentlichen Auftraggebern oftmals Abtretungsverbote beinhalten, bieten wir auch stilles Factoring für das Baunebengewerbe, ohne Zuschläge, an. Hier ist der Forderungsverkauf für den Auftraggeber nicht ersichtlich.
Was bedeutet VOB Factoring?
Unter VOB-Factoring versteht man den Forderungsverkauf gemäß der Verdingungsordnung für Bauleistungen. Auf Grund der verlängerten Gewährleistungspflicht bei Mängelrügen, haftet auch der Factor, der VOB-Forderungen ankauft, für diesen Zeitraum. Branchenbedingt werden auch Forderungen mit Teil- und Abschlagszahlungen, sowie Rechnungen auf Basis von Werkverträgen angekauft.
Dies sind einige der Gründe, weshalb von 240 Factoringgesellschaften in Deutschland nur ca. 20 Anbieter Forderungen aus dem Handwerk ankaufen. Die Gebühren liegen hier auch höher als z.B. bei Produktionsbetrieben, Handelsunternehmen oder Dienstleistern.
VOB Factoring Anbieter & Varianten
Es gibt derzeit ca. 20 Anbieter in Deutschland, die VOB Factoring für Handwerksbetriebe und das Baugewerbe in verschiedenen Varianten anbieten. Sie können Forderungen aller oder ausgesuchte Debitoren, von Gewerbe- oder Privatkunden ins Factoring bringen. Hier die allgemeinen Voraussetzungen in der Übersicht:
- Die Forderung darf bei Einreichung nicht bereits überfällig sein.
- Die Leistung (Teilleistung) muss bei Rechnungsstellung vollständig und Einrede frei erbracht und rechtlich sauber dokumentiert sein (z.B. durch ein Abnahmeprotokoll).
- Der Factoring Mindestumsatz p.a. sollte mind. 250 T€ betragen.
- Keine Negativmerkmale des Factoring beantragenden Unternehmens, dessen GF oder Inhabers (Index Creditreform max. 315).
- anzukaufender Debitor muss rückversicherungsfähig sein.


Factoring für Handwerker, Anlagen- und Maschinenbau
VOB-Factoring nutzen nicht nur Handwerksbetriebe, sondern auch Unternehmen aus dem Baugewerbe und Glasfaserbau, dem Anlagen- und Maschinenbau, sowie Branchen, die mit Werkverträgen arbeiten.
Handwerksfirmen oder Maschinenbauer binden hohe Liquidität durch die permanente kostenintensive Vorfinanzierung von Aufträgen. Das belastet den eigenen Cash Flow dauerhaft.
Factoring für Maschinenbau eignet sich auch für den Sondermaschinenbau und Projektgeschäfte. Anzahlungsrechnungen, ohne entsprechende Leistungserbringung, sind jedoch nicht factorabel.
Factoring hilft längere Zahlungsziele zu überbrücken und die eigene Liquidität zu verbessern. In Kombination mit der Auftragsfinanzierung können zusätzlich Rabatte und Skonti im Einkauf realisiert werden.
Ablauf VOB Factoring im stillen Verfahren
Der Prozessablauf für Factoring nach VOB ist recht einfach. Sie erstellen Ihre Rechnungen wie bisher, nachdem die im Auftrag vereinbarte Leistung (Teilleistung) Einrede- und mängelfrei erbracht wurde.
- Nach vom Auftraggeber gegen gezeichneten Abnahmeprotokoll der Teil- oder Schlussleistung erfolgt die Rechnungsstellung.
- Der Factor erhält eine Kopie der Rechnung, inkl. Abnahmeprotokoll.
- Der Forderungsankauf mit sofortiger Erstauszahlung, abzüglich Sicherungseinbehalt (meist 10%), erfolgt.
- Der Auftraggeber zahlt auf ein an den Factor abgetretenes Konto im Rahmen des vereinbarten Zahlungsziels.
- Der Factor zahlt den Sicherungseinbehalt aus, abzüglich evtl. Rechnungseinbehalte für Mängelrügen.

Angebote mehrerer Anbieter vergleichen lohnt
All In Gebühren bewegen sich zwischen 0,9 - 3,4%, je nach Umsatz, Bonität, gelebten Zahlungszielen, Anzahl Debitoren und Ø Rechnungsgrößen. Kostenunterschiede beim VOB-Factoring von bis zu 30 % sind keine Seltenheit. Ein unabhängiger Konditionen Vergleich verschiedener Anbieter mit dem Factoring Kostenrechner spart jedem Handwerksbetrieb dauerhaft Geld. Folgende Parameter beeinflussen die Gebührenkalkulation positiv:
- Höherer Factoring Umsatz und höhere Rechnungsbeträge
- Weniger Debitoren und geringere Rechnungsanzahl
- Besserer Ertrag und gute Bonität des eigenen Unternehmens
- kürzere Ø gelebte Zahlungsziele Ihrer Debitoren
- geringere Zahlungsausfälle und Rechnungskürzungen in der Vergangenheit
Eine professionelle Debitoren Strukturanalyse hilft den geeigneten Factor mit günstigen Konditionen auszuwählen. Sie erhalten von uns Angebote günstiger Anbieter im kostenlosen Vergleich.
VOB Factoring - Konditionen Vergleich
Als Konditionenbeispiel stellen wir Ihnen die Angebote für einen Handwerksbetrieb (Heizung & Sanitär) mit 1.2 Mio. € Jahresumsatz und einem Bonitätsindex 236 (Creditreform) von 3 ausgewählten Factoringgesellschaften vor.
Kalkulationsgrundlage waren ca. 40 Kunden, 280 Rechnungen und ein Ø 42 Tage gelebtes Zahlungsziel auf Debitorenseite.
Heizung & Sanitär GmbH | Angebot Factor 1 | Angebot Factor 2 | Angebot Factor 3 |
Factoring Umsatz p.a. | 1.2 Mio. € | 1.2 Mio. € | 1.2 Mio. € |
Ø Finanzierungslinie | 300.000 € | 250.000 € | 200.000 € |
Factoringgebühr (FG) / All IN Gebühr | 2,25% | 2,49% | 2,95% |
Zinskosten p.a. | in FG enthalten | in FG enthalten | in FG enthalten |
Gesamtkosten pro Monat | 2.250 € | 2.490 € | 2.950 € |
Hinweis: Die ALL-IN Gebühren beinhalten alle Kosten, inkl. Factoringgebühr, Zins und Debitorenprüfkosten. Start- oder Einrichtungsgebühren fallen nicht an. Diese Konditionen stellen kein Angebot im rechtlichen Sinne dar und können auch bei gleichem Umsatz abweichen. / Stand der Konditionen: 02.05.2022
Factoring Kosten mit Skontoerträgen reduzieren
Die Factoring Kosten im Handwerk sind höher als bei anderen Branchen. Daher ist es sehr vorteilhaft die frische Liquidität möglichst zur Erzielung zusätzlicher Skontoerträge zu nutzen.
In unserer Beispielrechnung der Heizung & Sanitär GmbH mit 2.8 Mio. € Factoring Umsatz und Ø 40 Tagen gelebten Zahlungsziel auf Debitorenseite beträgt die bisher nicht skontierbare Materialeinsatzquote 35% (980 T€ p.a.). Durch die zukünftige Nutzung von Skontoerträgen kann die Kostenquote von 1,65% auf 0,78 % reduziert werden. Das Unternehmen hat eine gute Bonität (Index Creditreform 242).
Vergleichen Sie bitte Factoring Kosten nicht 1:1 mit denen eines Kontokorrentkredites. Auch wenn in beiden Fällen Liquidität generiert wird, bietet Factoring neben dem Forderungsausfallschutz auch die Übernahme des Debitorenmanagements (beim Full Service Verfahren) und erfordert keine dinglichen Sicherheiten.
Fordern Sie gerne Ihre Kosten-Nutzen-Berechnung auf Basis Ihrer Firmen spezifischen Daten an.
Kosten Rechnung mit und ohne Skontoertrag
Factoring Umsatz p.a. | Ø Liquiditätszufluss | Materialeinsatz skontierbar |
2.800.000 EUR | 249.000 EUR | 980.000 EUR |
Factoringgebühr (All-IN) | 1,65 % | (bisher nicht genutzter Material- |
Zins p.a. | in FG enthalten | Einkauf mit Skonto) |
Factoring Kernkosten p.a. | 46.200 € | 46.200 € |
Kostenrechnung | mit Skontoertrag | ohne Skontoertrag |
Skontierbarer Materialeinsatz | 980.000 € | 980.000 € |
Ø Skontosatz | 2,50 % | 2,50 % |
Skontonutzung | JA | NEIN |
Skontoertrag p.a. | 24.500 € | 0 € |
Factoring Kosten p.a. | - 46.200 € | - 46.200 € |
Reale Kosten nach Skontoertrag | - 21.700 € | - 46.200 € |
Kostenquote in % vom Umsatz* | 0,78 % | 1,65 % |
* Erlösschmälerung in % vom Umsatz oder alternativ Ihr "Kalkulationsaufschlag" an die Debitoren zur 100% Kostendeckung oder der maximale Skontosatz, den Sie Ihren Kunden gewähren dürfen, damit der Rechnungsausgleich des Debitors per Skontozahlung preiswerter für Sie wäre. // Die dargestellten Konditionen stellen kein Angebot im rechtlichen Sinn dar. Verbindliche Angebote werden auf Basis der betriebswirtschaftlichen Daten eines jeweiligen Unternehmens kalkuliert. / Stand der Konditionen: 02.05.2022
Factoring Baugewerbe: Liquidität für Großprojekte sichern
Ein praktisches Beispiel: Ein mittelständisches Bauunternehmen hat mehrere Großprojekte mit unterschiedlichen Auftraggebern. Durch die Nutzung von Factoring kann es seine Rechnungen sofort in Liquidität umwandeln und muss nicht auf die Zahlungseingänge warten. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, Materialkosten und Löhne pünktlich zu zahlen und gleichzeitig neue Projekte anzunehmen, ohne finanzielle Engpässe zu riskieren.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Factoring-Gesellschaften Forderungen aus dem Baugewerbe ankaufen, insbesondere wenn Leistungen nach der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) erbracht werden. Daher sollten Bauunternehmen gezielt nach Anbietern suchen, die auf VOB-Factoring spezialisiert sind und die spezifischen Anforderungen der Branche verstehen. Einige Anbieter bieten auch stilles Factoring an, bei dem der Forderungsverkauf für den Auftraggeber nicht ersichtlich ist, was insbesondere bei Abtretungsverboten in Verträgen von Vorteil sein kann.
Insbesondere beim echten Factoring übernimmt der Factor das Delkredererisiko, also das Risiko des Forderungsausfalls. Dies gibt Bauunternehmen die Sicherheit, dass sie ihr Geld erhalten, selbst wenn ein Kunde zahlungsunfähig wird.
Zusätzlich entlastet der Factor das Unternehmen durch die Übernahme des Forderungsmanagements, einschließlich Mahnwesen und Inkasso. So können sich Bauunternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, während der Factor sich um die Zahlungsabwicklung kümmert.
Wie Bauunternehmen und Handwerker Factoring-Gebühren reduzieren können
Factoring bietet zwar viele Vorteile, doch die Gebühren können je nach Anbieter und Vertragsgestaltung variieren. Mit einigen gezielten Maßnahmen können Bauunternehmen diese Kosten jedoch spürbar senken:
- Vergleich von Anbietern: Nutzen Sie Factoring-Preisvergleichs-Plattformen, um die Gebühren und Konditionen verschiedener Anbieter zu prüfen. Ein transparenter Marktüberblick hilft, einen preislich attraktiven Partner zu finden.
- Optimierung der Rechnungsstellung: Je klarer und strukturierter Ihre Rechnungen sind, desto geringer ist der Bearbeitungsaufwand für den Factor – dies kann die Gebühren reduzieren.
- Höhere Umsätze bündeln: Viele Anbieter bieten günstigere Konditionen, wenn das angekaufte Forderungsvolumen steigt. Es kann sich lohnen, ein möglichst großes Forderungsportfolio zu factoringfähig zu gestalten.
- Wahl des richtigen Factoring-Modells: Beim offenen Factoring sind die Gebühren oft niedriger als beim stillen Factoring, da der Factor hier weniger Risiko übernimmt. Überlegen Sie, welches Modell für Ihre Kundenstruktur am besten geeignet ist.
- Verhandlung der Gebühren: Gerade bei langfristigen Geschäftsbeziehungen sind Factoring-Anbieter oft bereit, Rabatte oder flexiblere Gebührenstrukturen anzubieten. Verhandeln Sie proaktiv!
- Konditionen-Check: Für unsere Bestandskunden überprüfen wir in regelmäßigen Abständen (sofern gewünscht) die Factoring Konditionen.

Factoring Preisvergleich - Kurzvorstellung
Wir beraten Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Finanzierungsgruppe Mittelstand zu den Themen Liquidität, Finanzierung, Cash Flow Optimierung und Factoring. Unsere Anbieter Vergleiche basieren nicht auf Algorithmen, sondern auf über 30 Jahren Beratungserfahrung, weit über 600 umgesetzten Projekten und den exzellenten Konditionen unserer Finanzierungspartner.
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